Wer Erfolge will, muss ermutigen und nicht erzwingen

Zu den heute bekannt gewordenen Sperrungen der Parkplätze am BerzdorferSee und anderen Erholungsgebieten erklärt der Stadtrat Mirko Schultze: „Erfolge welche auf Einsicht und Erkenntnis beruhen sind immer nachhaltiger als jene die aus Zwang und Angst entstanden sind. Insoweit sind die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen im Rahmen der Corona Bekämpfung ein voller Erfolg. Die meisten Menschen sind bereit auf physischen Abstand zu achten und nehmen noch vor Monaten als undenkbar betrachtete Einschränkungen ihrer persönlichen Freiheit hin. Der Erfolg zeigt sich nicht nur an den wichtigen Indikatoren für die Pandemiebekämpfung. Wir sind auf dem richtigen Weg.

Richtig wäre jetzt, die Menschen zu ermutigen weiter zu machen, bis zum 20.4. durchzuhalten und auch an Ostern zu zeigen, wir haben verstanden. Verwaltung und Freistaat tuen aber das Gegenteil, aus vermuteten Verstößen und einzelnen Vorkommnissen werden Verallgemeinerungen formuliert und diese, obwohl kaum von Relevanz, dann als Begründung für weitere Einschränkungen ins Feld geführt. Nach dem Bußgeldkatalog bei Verstößen gegen die sowieso schon gegenüber der Bundesempfehlung schärfere sächsischen Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen kommt nun das Sperren weiter Parkplätze an Erholungsräumen.“

Jana Lübeck, Fraktionsvorsitzende der Stadtratsfraktion dazu: „Vor allem ältere Menschen, die sicher zu zweit oder allein aber auf das Auto angewiesen, sich auf einen Osterausflug an den Berzdorfer See gefreut haben, sind nun ausgeschlossen. Gesunde, junge Menschen mit Fahrrad, als Joggerin oder wandernd mag der gesperrte Parkplatz belanglos oder konsequent erscheinen. Ältere Menschen, Menschen mit Behinderung oder Mütter und Väter mit Kinderwagen, wären aber vielleicht gern im engsten Familienkreis am See flaniert. Nur darf nicht sein was nicht sein darf, die Verwaltung erkennt auch hier den Bürger, die Bürgerin als ein Wesen, dem Grunde nach zum Rechtsbruch geboren und nur durch Strafen, Reglungen und Verordnungen in eine Norm zu pressen. Wir halten dies für falsch. Das eingesetzte Personal, welches am kommenden Wochenende die Durchsetzung der Verbote kontrolliert hätte, vor Ort sein sollen und die Menschen ermutigen sollen, auf physische Distanz hinweisen können. Es hätte mit Desinfektionsmittel, Handschuhen und Mundschutz, welchen sie bereit gehalten hätten für die Menschen als ermutigendes Angebot ihrer Stadt im gemeinsamen Kampf gegen Corona ein positives Gefühl verstärken können. Wir schaffen das gemeinsam. So bleibt nur, wir vertrauen euch nicht, wir kontrollieren euch, wir verbieten auch und der Eindruck bei den vielen die sich eigentlich an alles halten, sie wären die einzigen Dummen denn wenn der Staat so reagiert, dann werden wohl alle andere gegen die Auflagen verstoßen. Das ist nicht mal das Gegenteil von Gut gemeint, das ist einfach falsch. Deswegen beleibt DIE LINKE bei ihrer Forderung: Unterstützung der Menschen, Organisation von physischer Distanz und Ermutigung durchzuhalten aber kein Repression und Einschränkung über das nötigste Maß hinnaus.“